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Von Nora Platiel erschienen sechs Artikel in der Zeitschrift ISK. Neben ihrem damaligen Namen Nora Block benutzte sie schon1930 und 1932 das Pseudonym Leonore Kolb, das sich aus ihrem Geburtsnamen Eleonore Block ableitet.
Weiter unten gibt es Hinweise zu der Zeitschrift ISK.
Die Artikel wurden 2019 abgeschrieben und so formatiert, dass das Erscheinungsbild den Originalen im ISK jeweils möglichst nahe kommt.
Nora Block
Und Du bleibst in der Kirche, Genosse?
ISK, 1926, 1, (7), S. 117-122.
Der Schluss des Artikels lautet:
… Gewiß ist mit dem Kirchenaustritt noch nicht allzu viel getan. Sozialist sein, heißt mehr, als aus der Kirche auszutreten. Aber wohlverstanden: mehr! Und das bedeutet:
Ohne Kirchenaustritt ist man überhaupt nicht Sozialist.
Nora Block
Kirchenaustritt und Kirchensteuern.
Die gesetzliche Regelung in den deutschen Ländern.
ISK, 1927, 2, (8), S. 147-153.
Der zweite Absatz des Artikels lautet:
… Genossen, seid wachsam! Ihr könnt Eure Rechte nur wahren, wenn Ihr sie kennt. Wie die Kirche zwar nicht ihre Rechte, aber ihre Interessen zu wahren versteht, dafür soll diese Zusammenstellung zeugen. In den Ländern des deutschen Reiches gelten folgende Bestimmungen über den Kirchenaustritt und die Befreiung von der Kirchensteuer. …
Nora Block
Wirtschaft und Politik.
ISK, 1929, 4 (9), S. 153-154.
Die Einleitung des Artikels:
… Am 4. August 1929 fand in Melsungen die Jahresversammlung der „Gesellschaft der Freunde der philosophisch-politischen Akademie, e. V.“ statt. Diese Gesellschaft hat zum Ziel die praktische Durchführung der
von LEONARD NELSON
wissenschaftlich begründeten pädagogischen und politischen Forderungen, deren Inhalt ist: die autoritätslose, vernünftige Erziehung von Menschen zu verantwortungsbewußten, unbestechlichen Charakteren. Folgerichtig führt dieses Erziehungs-Ziel zur Anerkennung der von LEONARD NELSON als notwendig bezeichneten politischen Arbeit. …
Leonore Kolb
Republik-Schutzgesetz = Ausbeuter-Schutzgesetz.
ISK, 1930, 5 (4), S. 66-71.
Eine Vermutung aus dem Artikel:
… Daß das neue Republikschutzgesetz ein zweites „Sozialistengesetz“ zu werden droht, ist bei der politischen Einstellung der deutschen Gerichte mehr als wahrscheinlich. …
Leonore Kolb
Gesetze gegen die Frauen.
ISK, 1931, 6 (6), S. 92-95.
Der Anfang des zweiten Abschnitts des Artikels:
… Nach der Revolution von 1918 gelten in Deutschland auf dem so wichtigen Gebiet des Ehe- und Familienrechts die gleichen Gesetze, die vor mehr als 30 Jahren bei der Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) geschaffen worden sind. Die Schöpfer jener Gesetze sprachen den Frauen die Gleichberechtigung mit dem Manne ab. Weitgehend kirchlich beeinflußt, befestigten sie in den Gesetzen die unbedingte Vorherrschaft des Mannes, während der Frau in vieler Hinsicht die Stellung eines unmündigen Kindes zugewiesen wurde. Dies trifft in erster Linie für die verheiratete Frau zu. Schon die Tatsache, daß die Frau mit der Eheschließung ihren Namen verliert und den Namen des Mannes annehmen muß, ist ein Symbol dafür, daß die Frau in der Ehe gewissermaßen als selbständiger Mensch zu existieren aufgehört hat. …
Nora Block
Verhalten von Sozialisten vor Polizei und Gerichten.
ISK, 1932, 7 (11), S. 194-200.
Ein Ausschnitt aus dem Artikel:
… Aber die tiefste Ursache der Hilflosigkeit der Proletarier vor den bürgerlichen Gerichten liegt in ihrer an völlige Unwissenheit grenzenden Rechtsunkenntnis, die die größte Gefahr für den Angeklagten bildet. Diese Rechtsunkenntnis hindert ihn, die wenigen Rechte, die ihm auch heute noch zustehen, geltend zu machen und durchzusetzen. Wie oft könnte man die zu schweren Strafen verurteilten Genossen fragen: Warum hast Du vor der Polizei ausgesagt? Warum hast Du ein Protokoll unterschrieben? Warum hast Du keinen Verteidiger verlangt? Warum hast Du die Strafe angenommen? „Wir wußten nicht!“ lautet meist die Antwort. …
Der Internationale Sozialistische Kampfbund (ISK) gab nach seiner Gründung 1925 die Monatszeitschrift ISK heraus. Sie erschien bis zum Verbot im Februar 1933 mit dem Heft 2.
Die bibliographischen Angaben lauten:
ISK, Mitteilungsblatt des Internationalen Sozialistischen Kampf-Bundes.
Herausgegeben vom Vorstand.
Stuttgart: Verlag Öffentliches Leben, 1926 ff.
Informationen zu der Zeitschrift finden sich im dritten Kapitel (S. 79-81)
des Buches von Heiner Lindner:
Um etwas zu erreichen, muss man sich etwas vornehmen, von dem man glaubt, dass es unmöglich sei. Der Internationale Sozialistische Kampfbund (ISK) und seine Publikationen.
Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung, Historisches Forschungszentrum, 2006. ISBN 3-89892-450-5.